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11.06.2016

Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht

7.400 Mitglieder verzeichnet das Kolpingwerk Land Oldenburg in 58 Familien. Über 350 seiner Senioren aus dem Oldenburger Land folgten heute der Einladung zum traditionellen Tag der Treue. Viele von ihnen sind seit über 50 Jahren dabei. Nach einem Frühstück im Marienhain und einem Festgottesdienst mit Landespräses Pfarrer Stefan Jasper-Bruns, Präses Sebastian Kakumanu, Prälat Peter Kossen und Propst Michael Matschke zogen die Gäste zu Grußworten, Festvortrag und Mittagessen in den nahen Waldhof. Am Nachmittag konnten sie wahlweise die Stadt Vechta, das Andreaswerk, die Firma bela-pharm oder das Automuseum Ellers besichtigen.

„Die Ausflüge hat die Stadt Vechta organisiert und auch bezahlt“, sagte Ulrich Ahlrichs, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Vechta-Zentral, der sich dafür beim stellvertretenden Bürgermeister Claus Dalinghaus bedankte. „Sie engagieren sich seit Jahrzehnten für die Ideen Adolph Kolpings und sichern das Fortbestehen des Verbandes“, zollte dieser im Namen der Stadt Vechta den Anwesenden seinen Respekt. Prälat Peter Kossen, der die Festrede zum Thema „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“ hielt, kündigte Ahlrichs mit den Worten an: „Er ist der Kolping des 21. Jahrhunderts. Wer ist geeigneter als Sie, über dieses Thema zu sprechen?“

"Das Christentum ist nicht nur für die Kirche und die Betkammer, sondern für das ganze Leben“, zitierte Kossen Adolph Kolping. Er verwies auf das Kolping-Jugendwohnen, das vielen Jugendlichen fern der Heimat die Chance auf einen guten Start in das Berufsleben gebe. Kolping habe die jungen Leute so genommen habe, wie sie waren und nicht, wie sein sollten. Seit 130 Jahren gebe es in Vechta das Kolpingwerk, sagte Kossen. „Wir blicken mit Dank und Hochachtung auf sechs Generationen von Frauen und Männern, die sich von den Ideen und Idealen Adolph Kolpings haben begeistern lassen. Heute sind wir dran.“

Kritik an unsozialen Arbeitsverhältnissen
Mit „dran“ meinte er das Beheben von Missständen in der Arbeitswelt wie ständige Zeitverträge oder unterbezahlte Endlos-Praktika für Jugendliche, das Lohndumping und die Ausbeutung von Arbeitern durch Werkverträge und Leiharbeit, wie es vor allem die Fleischbranche praktiziere. „Gott ist parteiisch und steht auf Seite der Kleinen und Schwachen. Da muss auch die Kirche parteiisch sein.“

Als erfolgreiches Beispiel nannte Kossen die Aktion „Wandelherz – Besser Leben!“, der sich auch das Kolpingwerk angeschlossen habe. Die Aktion katholischer Verbände richte sich gegen Gier und Geiz, Ausbeutung und wachsenden Konsum. Und sie prangere Dumpinglöhne an – sowohl für deutsche Landwirte als auch pakistanische Näherinnen. Wandelherz fordere Solidarität mit den Notleidenden, ohne dass man immer sofort Not lindern und Ungerechtigkeiten beseitigen könne. „Wir müssen aber hinschauen und öffentlich machen, was wir sehen“, rief Kossen seine Zuhörer auf.

„Adolph Kolping war kein weltfremder Spinner und wir Kolpinger sind es auch nicht. Es gibt die Alternativen zu Ungerechtigkeit und Rücksichtslosigkeit, und wir können sie mit Hilfe des Geistes Gottes finden und leben.“ Als weitere Themen nannte Kossen die Migration aufgrund von Armut und Kriegen. „Den Menschen ohne Heimat ein Dach über dem Kopf anzubieten und ein Dach für die Seele – das war und ist immer Kolpings „Kerngeschäft“ gewesen“, zeigte er sich überzeugt. „Lassen Sie uns gemeinsam da, wo wir es vermögen, der Welt ein menschliches Gesicht geben! Ich sag`s in meiner Muttersprache: „Nich lang schnacken – anpacken.“

Ludger Heuer

Referat Prälat Kossen
 
 
 
 
 

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